Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. Regionalgruppe Wittlich - Bernkastel  

Kein Bettelbrief!

Manche nennen es so: „Bettelbrief“, aber wir sind alles andere als Bettler. Was uns bewegt, diesen „Brief“ zu schreiben, ist dies:

Wir möchten, dass die Menschen um uns herum besser verstehen, was es bedeutet, mit Parkinson zu leben, und wie ‚ich’ ohne Verkrampfung und  Verunsicherung mit Betroffenen umgehen kann.

Wenn wir von „Betroffenen“ reden, dann haben wir keineswegs nur die Erkrankten im Blick. Betroffen sind auf eigene Weise die Angehörigen.

Oft ist es so, dass auch ihr Leben fast völlig geprägt ist durch die Krankheit und die damit verbundenen Grenzen.

So tut es uns, den Erkrankten und den Angehörigen, gut, uns regelmäßig in einer Selbsthilfe-Gruppe“ zu treffen. Jeden Mittwochabend oben im Schulungssaal der Klinik Wittlich. Wir tauschen Erfahrungen aus; fragen nach, wie es denen geht, die nicht da sind; hören zu; schmieden Pläne…

Wer da einmal hineinhorcht, merkt sofort, dass da keine Jammertüten zusammen kommen; sondern Menschen, die das Leben lieben und versuchen, es so anzunehmen, wie es ist, mit all den Einschränkungen und Begrenzungen.

Das ist die eine Seite unseres Treffs. Die andere Seite ist die Gymnastik unter fachkundiger Anleitung, die Beweglichkeit zu erhalten, soweit es möglich ist.

Manchmal kommen Anfragen von außen, und wir überlegen, ob und wie wir darauf reagieren können oder sollen. So wurden wir z.B. von der Leiterin der Gesundheits- und Krankenpflegeschule gefragt, ob wir gemeinsam ein Modul zum Krankheitsbild Parkinson erarbeiten könnten. „Wir sind dabei angewiesen auf Eure Erfahrungen“, begründeten sie ihre Anfrage. Und alle in der Selbsthilfegruppe haben sich darauf eingelassen. Erstaunlich, denn die Teilnahme bedeutete, auf sehr persönliche Fragen einzugehen.

Beide Seiten waren überrascht, wie gut es gegangen ist, dieses Neuland zu betreten. Was ein Gewinn, wenn Pflegekräfte wenigstens eine Ahnung davon bekommen, was es bedeutet, mit Parkinson leben zu müssen! oder- und das ist dann etwas Besonderes-  wir quartieren  uns für ein Wochenende in eine Tagungsstätte ein, die besonders behinderten-freundlich ist (mit Bewegungsbad, Ruhezonen,  Sporthalle, Kapelle…). „Einmal nicht kochen müssen, sondern sich an einen gedeckten Tisch setzen können!“ „Einmal so etwas wie Urlaub haben! „Durchatmen können!“ Und wir laden uns zu solch einem Wochenende jemanden ein, die/ der mit uns diese oder jene Seite unseres Lebens ein bisschen intensiver anschaut. So ist eine Therapeutin einmal mit uns, aufgeteilt in Gruppen, der Frage nachgegangen, wie unterschiedlich Erkrankte und Angehörige das Leben mit Parkinson erleben. Bis hin zur Frage: „ Wo versteht  mein Partner mich nicht “. 

Und darauf ehrlich Antwort zu geben; einmal auszusprechen, was ich bisher nicht wagte auszusprechen, weil ich Angst hatte, meiner Partnerin / meinem Partner weh zu tun.

Von solchen Erfahrungen zehren wir.

Freilich gerade an der Stelle stellt sich die Frage der Finanzierung: „Wie viel kann ich selbst beisteuern? Wie viel ist in der Selbsthilfegruppen-Kasse? Wo gibt es Zuschüsse?“

Da tut es gut, wenn Menschen, die Anteil an unserem Geschick nehmen, unter die Arme greifen: sei es als „Fördermitglied“, sei es so. Und ihr Anteilnehmen hat nicht nur die gebende Seite, sondern auch die gewinnende: „Seit ich den Kontakt zu Euch habe, verstehe ich viel besser, was es bedeutet, mit solcher Erkrankung zu leben.“

Damit sind wir wieder beim Anfang dieses Briefes. Nicht Bettelbrief ; sondern „Türöffner“ für eine Welt, die sich zu erschließen lohnt. 

Mit herzlichem Gruß im Namen unserer Selbsthilfegruppe.

                    Manfred Neumann          und                  Werner Schumann

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Die „dPV“ ist eine gemeinnützige Vereinigung und zählt bundsweit ca. 23.000 Mitglieder. Diese sind in verschiedenen Regionalgruppen und Kontaktstellen organisiert.

Die Selbsthilfegruppe Wittlich - Bernkastel hat 45 Mitglieder.

Eine große Gemeinschaft gibt dem Einzelnen Kraft! Die Verwirklichung der Aktivitäten erfordern nicht unerhebliche Mittel, deshalb sind Spenden und eine Fördermitgliedschaft herzlich willkommen.  

Als Fördermitglied können sie unsere Arbeit unterstützen. 

Der Förderbeitrag beträgt EURO 46.00 im Jahr. 

Bankverbindung:                                                                                                                                         Sparkasse Mittelmosel (EMH) Konto Nr.  60401346-BLZ 587 512 30-

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Die Kontaktadressen der Regionalgruppenleiter: 

Beate Kappes                                   und                  Werner Schumann

Gestadestraße 10                                                    St. Rochus Siedlung 19

54492 Zeltingen-Rachtig                                         54516 Wittlich

Tel. 06532 3488                                                         Tel. 06571 148433

mail: parkinson-wittlich@t-online.de

 

Zusätzliche Telefonkontakte

Dorothee Peil             Tel. 06531 7288